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Hier berichte ich über meine Erfahrungen mit Baby auf Radtouren, das heißt im ersten Lebensjahr, genauer zwischen drittem und achtem Lebensmonat, also etwa bis zum Krabbelalter. Die Anregung zur Webseite kam übrigens von Chris on the bike persönlich, siehe Prolog Tour. Allgemeine Infos auf der Startseite ganz unten.

Karinafoto

Karinafoto
Karina (3 Monate) bei ihrem allerersten Ausflug im "Singletrailer", März 2014

Allgemeines zum Reiseradeln mit Baby

Zunächst benötigt man einen reisetauglichen Anhänger. Dass es für uns der Singletrailer von Tout Terrain ist, war nach kurzer Internet-Recherche schnell klar. Durch seine "Einrädrigkeit" ist er leicht, schmal und kurventauglich. Mit der speziellen Neigetechnik wirken auf das Baby kaum Seitenkräfte. Und dank dem 20 cm Federweg liegt es "sänftenartig gefedert", wie der Hersteller schreibt. Da er wegen seiner geringe Breite voll im Windschatten des Fahrrads mit Packtaschen liegt, spürt man den Anhänger beim Fahren fast nicht. Für Babys vor dem Krabbelalter braucht man dann noch eine Babyschale aus Styropor, auf der es während der Fahrt gut schlafen kann. Wir haben die vom Hersteller empfohlene Babyschale von Weber gekauft.

Kilometer-Rekorde stehen auf Baby-Radtouren naturgemäß nicht im Vordergrund. Als Faustregel würde ich den vorgeburtlichen Kilometer-Erwartungswert etwa durch 2,5 teilen - bei einer größeren Schwankungsbreite. Das Baby gibt den Rhythmus vor! In Ausnahmefällen haben wir auch mal über 100 km geschafft (max. 112 km auf Tour 5), aber das war bei optimalen Bedingungen (z.B. Baby schläft viel, Rückenwind). Die Länge und Häufigkeit von Pausen muss natürlich jeder individuell herausfinden. Persönlich war ich immer davon überrascht, wie ruhig das Kind während der Fahrt war oder wurde. Alle Touren fanden wohlgemerkt vor dem Krabbelalter statt, danach wären längere Etappen wegen des erhöhten Bewegungsdrangs nicht mehr möglich gewesen. So haben wir im zweiten Lebensjahr keine einzige nennenswerte Ausfahrt geschafft.

Zum Wetter ist zu sagen, dass es eigentlich weniger ein Problem ist, wenn es draußen kalt ist und evtl. regnet, dann zieht man das Baby im Anhänger einfach sehr warm an (Tipp: Daunenjacke umgekehrt anziehen, also Babyfüßchen in Jackenärmel stecken) und zieht das Plastikverdeck über. Problematischer ist es, wenn es warm und regnerisch oder wechselhaft ist. Dann muss man wegen des Regens auch das Plastikverdeck nehmen, aber das Baby hat es dann sehr heiß im Anhänger. Also zieht man es luftiger an. Hört es dann zu regnen auf und will man wieder auf das Netzverdeck wechseln, muss man das Baby wieder wärmer anziehen und gegen den Fahrtwind schützen. Das sind die kleinen Dinge, die durchaus Zeit kosten können. Aber idealerweise ist es ja immer warm und sonnig, und man fährt entspannt mit Netzverdeck.